Helmut Qualtinger - Der Mörder und andere Leut' - Buch

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Monologe, Dialoge und Szenen
Über dieses Buch
Der »bekannte Wiener Kabarettist«, wie Qualtinger etwas gönnerhaft gern in deutschen Landen genannt wird und der doch mehr ist - in seinen besten Texten durchaus seinen Vorbild Horváth, Nestroy, Schnitzler und Karl Kraus vergleichbar - führt in diesem jüngsten Buch Herrn Karls Erben vor- Es sind Liebediener und Kompromißler, Kraftmeier, Aufschneider und Kriminelle, düstere Zeitgenossen also, mit »einem soliden schwarzen Herzen ausgestattet«. Qualtinger, der sich geistig und physisch auf der Bühne verausgabt, kann nur gesprochene Texte schreiben und das ist gut so. Aus seinen bissigen, lakonisch hingeworfenen Szenen und Monologen hört man sein Tonfall heraus. Es sind kabarettistische Porträts, diese miesen Kerle, die durch die Straßen von Wien schleichen.
Ein Meisterstück der kleinen Prosa ist die Titelgeschichte »Der Mörder«. In dem Monolog des Mörders neben der Leiche Frau, von der er sich nach dreißig Ehejahren mit dem Fleischklopfer getrennt hat, entlädt sich der ganze aufgestaute Ekel gegen die jahrzehntelang mitgelebte Spießerdumpfheit. Die Erinnerung daran, daß die Frau beim Verspeisen vieler Torten in der Konditorei nach jedem Bissen nach Luft geschnappt hat, »dann hat sie sich die Finger abgeschleckt. Als ob's 24 Finger hätt- ... lang« - kein Grund zum Mord? Aber auch die Geschichten vom Herrn im Salonsteirer, für den der Humanismus bei den Bettnässern aufhört oder vom österreichischen Ranger in der Portiersloge einer Wiener Ami-Unterkunft, der enttäuscht ist, weil er dort nicht schießen kann wie in Vietnam, sind traurig - böse Momentaufnahmen eines enttäuschten Zeitgenossen. In Themen und Tonfall Texte, in denen Qualtinger leibt und lebt - wie auf der Bühne.

Der Autor
Der Österreicher Helmut Qualtinger ist als Kabarettist und Schauspieler weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden. Er ist meist Verfasser, immer aber zumindest Mitverfasser der parodistischen Texte seines Kabaretts. »Der g'schupfte Ferdl«, »Der Halbwilde«, »Travnicek« sind die berühmten Figuren seiner Satiren. Den ganz großen Erfolg brachte 1961 »Der Herr Karl« (zusammen mit Carl Merz geschrieben).

»Lauter kleine Qualtingers also, scharf profiliert, Figuren, die aus einer präzis geschliffenen Sprache, einem treffsicher gehandhabten Jargon aufwachsen. Als plastische Figuren stehen sie vor dem Leser, als kabarelfistische Porträts von überzeugender Eindringlichkelt.«
OTTO F. BEER IN >DER TAGESSPIEGEL<

»Die Sprachmaske ist durchwegs perfekt. >Weckgläser aus den schweren Tagen der Prüfung< heißt es plölzlich: die Zeitungsphrase mitten im saloppen Vorstadtdialekt. Grandios, wie die Mordlust wieder aufflackert, während der Mann an den Seelenwanderungsglauben seiner toten Ehefrau denkt: >Daßd a Viech wirst (klatscht sich auf die Schulter). Wannsi a Fliegn wordn wärst, wärst jetzt schon wieder hin.< Das sind die Augenblicke, in denen Qualtinger seine Vorbilder Karl Kraus und Horváth fast noch übertrifft.«
HILDE SPIEL IN >FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG<

»Die Titelgeschichie >Der Mörder< und der Dialog >Wien wird wieder Weltstadt< sind ganz auf der Höhe der so heule wohl nur von Qualtinger beherrschten kleinen Form.»
ALFRED PAFFENHOLZ IM >NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK<

Inhalt
Der.Morder 7
DasOpfer 17
Der Mann, der durch die Stadt geht, hin und wieder Unsichtbare begrüßend 23
Der Modelldeutsche 33
Der Herrim Salonsteirer 43
Zeitungskolporteur, aus dem Fernen Osten 57
Der Mann am Schlagzeug 61
Der Geschäftige 69
Rangers in the night 73
Travnicek und die Entführer 79
Nächtliche Einkehr 85
Wien wird wieder Weltstadt 91
Erklärung 97
Die drei Dreiecke 99
Epilog 107
Taschenbuch
ISBN13: 9783596218493 ISBN10: 3596218497
Fischer Taschenbuch Verlag | 1977 | deutsch

Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren -> Einband an den Rändern leicht angestoßen
Buchschnitt und Seiten vergilbt, verknicht


Kabarett, Theater, Film

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Dieser Artikel wurde am Samstag, 02. Oktober 2021 im Shop aufgenommen.



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