Theodor Storm - Storm Werke - Buch

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VORWORT
Das ist die Drossel, die da schlägt.
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen
Die Geister aus der Erde steigen
Das Leben fließet wie ein Traum -
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.

Wer je gelebt in Liebesarmen,
Der kann im Leben nie verarmen;
Und müßt er sterben fern, allein,
Er fühlte noch die sel'ge Stunde,
Wo er gelebt an ihrem Munde,
Und noch im Tode ist sie sein.

Es kommt das Leid,
Es geht die Freud:
Es kommt die Freud.
Da geht das Leid -
Die Tage sind nimmer dieselben

Diese in zarte lyrische Form gekleideten Gedanken Theodor Storms mögen unserer Ausgabe als Motto voranstehen, weil sie in den Kern seines Wesens und seiner Dichtung vordringen. Das Naturerlebnis als Ausgangspunkt, das Liebeserlebnis als Mittelpunkt seines Dichtens und Strebens, immer wieder umschattet von dem Zwiespalt zwischen Entsagung und neuer Lebenserfüllung; das Bewußtsein vom Stirb und Werde das tiefe Wissen um Sein und Vergänglichkeit in der Natur und im Ablauf des menschlichen Einzelschicksals begleiten sein Leben und erfüllen seine Dichtung.
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Die vorliegende Ausgabe will nach dem Goethewort »Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren« den Leser aller Berufsschicilen und vor allem die Jugend zum lebendigen, echten Storm hinführen. Sie stellt sich als Volksbuch - nicht als kritische Gesamtausgabe - vor und enthält, in originalgetreuer Wiedergabe, alle wesentlichen Novellen und die lyrischen Kostbarkeiten des Dichters. Auf eine Aufführung der Werke in zeitlicher Folge oder nach literarhistorischen Gesichtspunkten wurde verzichtet und eine Ordnung der Novellen nach Stoffgruppen in vier Büchern vorgenommen. Hierbei wurde darauf abgezielt, in jedem der Bücher dem Leser die bunte Fülle der Themen und Motive mosaikartig nahezubringen, das Tragische neben dem Heiteren, das Leidvolle neben dem Versöhnlichen, Liebe und Leidenschaft neben Ehe- und Familienleben, die Welt des Bürgertums neben der des Adels, Romantik neben Wirklichkeit, Vergangenheit neben Gegenwart. Die Auswahl war von dem zur Verfügung stehenden Platz abhängig, so daß diesem oder jenem Werk Storms Unrecht getan werden mußte.

Der Bilderteil. des Dichters Lehensbeschreibung, Zeittafeln, Hinweise, texterläuternde und bibliographische Fußnoten sowie eine Auswahlbibliographie wollen dem literarisch interessierten Leser das Eindringen in Storms Leben und Schaffen ermöglichen.

Wer noch tiefer in die Welt Storms gelangen will, greife zu dem umfangreichen Briefwechsel Storms mit Frau und Kindern, Freunden und Dichtern. Dieser konnte - ebenfalls aus Raumgründen - nicht mitaufgenommen werden, wurde aber dafür um so ausgiebiger bei den Hinweisen und Anmerkungen herangezogen. Hier wird der Leser erneut bestätigt finden, daß Storms dichterisches Werk nicht etwa die ruhige Beschaulichkeit des Bürgertums im 19. Jahrhundert verkörpert, sondern den heutigen Menschen Entscheidendes zu sagen und zu geben hat. In diesem Sinne wollen wir die Worte Storms aus einer Anzeige des zweiten Teils von Klaus Groths »Quickborn«, 1870, auf den Dichter selbst anwenden und dem Leser mit auf den Weg geben:

»Wenn auch mit Recht die lebendige Gegenwart uns mehr als je in Anspruch nimmt, so dürfte es doch manchem eine willkommene Erquickung sein, für eine kurze Zeit aus dem, ungeheuren Allgemeinen in ein individuell Begrenztes, aus der strengen, abspannenden Wirklichkeit in eine ideale Welt einzukehren, wo Kampf und Schuld, die auch hier nicht fehlen, in dem Frieden der Kunst beschlossen und gesühnt sind.«
Die in den Fußnuten der vorliegenden Ausgabe verwendeten Abkürzungen sind in unserer Bibliographie Seite 50 ff. erläutert.

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Theodor Storm, am 14. 9. 1817 in Husum geboren, wurde 1843 Rechtsanwalt in Husum und heiratete 1846 Konstanze Esmarch.
1852 verlor er aus politischen Gründen sein Amt und ging 1853 als Assessor nach Potsdam, 1856 als Kreisrichter nach Heiligenstadt. 1864 konnte er als Landvogt wieder nach Husum zurückkehren und heiratete dort, nach dem Tod seiner Frau, in zweiter Ehe Dorothea Jensen. Er starb am 4. 7. 1888 in Hademarschen (Holstein).

In der Lyrik waren zu Anfang Matthias Claudius und Joseph von Eichendorff seine Vorbilder.
Später machte sich noch eine deutliche Beeinflussung durch den ihm befreundeten Eduard Mörike bemerkbar. Grundthemen seiner Gedichte sind die Liebe zur Natur, die Heimat, die Liebe und die Ehe. 1843 veröffentlichte er gemeinsam mit Tycho Mommsen das »Liederbuch dreier Freunde«, 1852 seine damals im wesentlichen abgeschlossene Lyrik »Gedichte«. In späteren Jahren erfolgten weitere erweiterte Ausgaben. Seit 1847 wandte sich Storm immer mehr der Novelle zu und wurde damit einer der erfolgreichsten Autoren im 19. Jahrhundert. In seinem Alterswerk »Der Schimmelreiter«, 1888 entstanden, begibt er sich mit seiner Erzählung in das Gebiet des Mythos und der Psychologie.

INHALT
Vorwort 7
ERSTES BUCH
Theodor Storm / Gedichtetes Leben - gelebte Dichtung
Zeit, Leben und Werk Storms in Übersichten 11
Das Zeitbild 21
Das Lebensbild 26
Der Personenkreis um Storm 45
Kleine Bibliographie 50

ZWEITES BUCH
Blühende Heide - rauschendes Meer
Hinweise 61
Gedichte 69
Märchen und Geschichten
Der kleine Häwelmann 125
Die Regentrude 127
Bulemanns Haus 149
Wenn die Äpfel reif sind 166
Novellen
Immensee 171
Späte Rosen 195
Draußen im Heidedorf 203

DRITTES BUCH
Bedrängte Herzen
Hinweise 231
Novellen
Von jenseit des Meeres 237
Aquis submersus 269
Viola tricolor 326
Beim Vetter Christian 349
Die Söhne des Senators 371
Bötjer Basch 403

Überschriften und Anfänge der abgedruckten Gedichte 446
Novellen und Erzählungen (alphabetisch) 448

VIERTES BUCH
Auf alten Spuren
Hinweise 9
Novellen
Im Schloß 14
Pole Poppenspäler 49
Ein Fest auf Haderslevhuus 90
Eekenhof 141
Zur Chronik von Grieshuus 172

FÜNFTES BUCH
In Schuld und Verstrickung
Hinweise 245
Novellen
Der Herr Etatsrat 255
Auf dem Staatshof 290
Carsten Curator 316
Hans und Heinz Kirch 364
Ein Bekenntnis 416
Der Schimmelreiter 455

Novellen und Erzählungen (alphabetisch) 544
Hardcover
ISBN13: 9783702301613 ISBN10: 3702301615
Verlag das Bergland-Buch | 1984 | 992 Seiten | deutsch

Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren -> Buchschnitt leicht verschmutzt
Schutzumschlag: Gebraucht - Mit starken Gebrauchsspuren -> an den Rändern angestoßen, mit Knicken und Kratzern, verschmutzt


Gedichte, Lyrik, Novellen

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Dieser Artikel wurde am Samstag, 20. November 2021 im Shop aufgenommen.



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